Die Besucherinnen und Besucher informierten sich am ersten Tag an den über 120 Ständen und erhielten Informationen aus erster Hand – von Profis für Profis. Wir haben uns umgehört.
«Das ist echter Rasen», sagt Karsten Lange und lacht. Das kleine Stück Grün am Stand von Rema Germany ist sinnbildlich für die Nachhaltigkeit, die das Unternehmen pflegt. «Viele wissen nicht, dass wir nicht einfach Teile reparieren, sondern diese Teile technisch auch noch verbessern», erklärt der Verantwortliche für die Unternehmenskommunikation. Auf dem Stand ist der Weg sichtbar, wie die Teile ankommen und welche Verbesserungen sie bei der Aufbereitung erfahren. «Wir wollen die Idee dahinter zeigen», so Lange. OE-Ersatzteile seien häufig teuer. Dank Rema Germany und Derendinger hätten nun Nutzfahrzeugwerkstätten die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Ersatzteile zu günstigen Preisen zu beziehen. «Viele Besucher sind erstaunt, welche Breite unser Angebot hat», so Lange. «Dieses umfasst nicht nur Bremsen, sondern auch elektronische Teile wie dieses Automatikgetriebe», zeigt er auf ein entsprechendes Ersatzteil im kleinen Rasenviereck. Die Besucher bleiben aber nicht nur des saftigen Grüns wegen am Stand. «Das Interesse ist gross», sagt Lange und lobt das Fachpublikum: «Die Qualität der Besucher ist sehr hoch.»
Patrick Andriessen strahlt. Einen kurzen Moment kehrt am Stand von TEN etwas Ruhe ein. Andriessen stellt mit seinem Kollegen Mark de Goede das Dieselpartikelmessgerät von TEN vor. «Wir haben vor der Messe nicht mit diesem grossen Interesse gerechnet», gibt er unumwunden zu. «Wir haben kein Promotionsmaterial mitgenommen», schiebt er lachend nach. Für Andriessen ist die SAS eine Hausmessen-Premiere. «Wir waren bisher nur auf Publikumsmessen wie der Automechanika. Aber es lohnt sich für uns hier auf jeden Fall.» Erst seit knapp einem Jahr ist TEN ein Partner von Derendinger; zustande kam der Kontakt über einen langjährigen Mitarbeiter von Derendinger. «Das Timing war perfekt, weil die Nachfrage genau in dieser Zeit sehr stark anstieg», erklärt Andriessen. Dies habe vor allem zu Jahresbeginn zu Lieferengpässen geführt. «Zum einen hatten wir nicht mit einer so grossen Nachfrage gerechnet und zum anderen mussten wir Bestellungen für den deutschen Markt abarbeiten», so der Niederländer.
Das Gerät am Stand funktioniert ohne zusätzliches Equipment. «Es hat ein Display und einen integrierten Drucker», erklärt Andriessen. «Und das Gerät muss robust sein, denn es wird in der Werkstatt benutzt. Es soll auch nach 15 Jahren noch funktionieren.» Und Andriessen betont: «Für den Kunden ist wichtig, dass die Wartung selbst vornehmen kann und der offizielle Techniker nur einmal im Jahr für die Kalibrierung vorbeikommen muss.» Ausserdem entwickelte TEN speziell für die Schweiz eine Software-Lösung.
Einer der über 120 Aussteller ist Syrox, das Reparaturlacksystem von Axalta Coating Systems. Die Anwendungsmöglichkeiten sind ähnlich einer Ketchup-Flasche, die man am Schluss ebenfalls einfach umdreht, um den letzten Rest an Farbe, Lack oder Grundierung rauszukriegen, frech behauptet: Es ist Zeit, alles auf den Kopf zu stellen. Thomas Nussbaum, Geschäftsführer Axalta Coating Systems Switzerland GmbH verrät: «Wir haben seit 2023 eine Kooperation mit Derendinger für Syrox und können so dieses einfache und unkomplizierte Reparaturlacksystem in der Schweiz besser bekannt machen.» Dabei zielt Nussbaum und sein Team auf die markenfreien Garagisten und Carossiers. «Wir haben ein super Preis-Leistungs-Verhältnis, können dem Garagisten alles aus einer Hand bieten, von Grundierungen, Härter, Farben bis zu Lacken», so Nussbaum. «Zudem haben wir auch eine sehr einfach zu handhabende digitale Farbtonfindung, die bis auf die Nuancen den richtigen Farbton festlegen kann.» Auch die Gebindegrösse ist für Kunden, die nur gelegentlich Fahrzeuge lackierten müssen, ideal. Abschliessend erklärt Thomass Nussbaum: «Ausserdem wird Derendinger ab 2024 zum offiziellen Syrox-Händler, so dass der Endkunde von der ganzen Anbindung an den Webshop, die Logistik und das Rabattsystem von Derendinger profitiert, aber gleichzeitig immer noch auf die Unterstützung durch den Hersteller Axalta selbst zählen kann – eine Win-Win-Situation.»
Unweit der Lackspezialisten präsentieren Toni Feltes und sein Team von Glavista an der SAS ihre Produkte. Glavista, ehemals Guardina Automotive, ist ein Unternehmen mit 90 Jahren Erfahrung in der Produktion und dem Vertrieb von hochwertigem Autoglas. «Wir haben zwei Produktionsstätten in Spanien und ein grosses Zentrallager im deutschen Karlsruhe», so Geschäftsführer Toni Feltes. «Wir verfügen über die Kapazität, sowohl den Erstausrüstungs- als auch den Ersatzteilmarkt zu beliefern. Und wir haben fast alle gängigen Scheiben auf Lager und liefern sie europaweit auch über Nacht aus. Als Anbieter eines Produkts, dass nur zum Einsatz kommt, wenn ein Schaden vorliegt und nicht auf Lager bestellt wird, sind wir stolz auf diese Dienstleitung.» Für Feltes ist es wichtig, denn Garagisten klarzumachen, dass hochwertige Autoglasprodukte ein wichtiger Umsatztreiber für eine Werkstatt sein können, vor allem im Hinblick auf den wachsenden Anteil der E-Autos. «Wir sind systemoffen, liefern Windschutzscheibe, Heck- und Seitenscheiben, aber auch Sonnendächer und Zubehör wie Klipps und Rahmen – und natürlich auch die ganzen Daten, die heute nach einem Scheibenwechsel für eine Kalibrierung nötig sind», so der Glavista-Geschäftsführer Feltes. Er ergänzt: «Für uns ist die neue Zusammenarbeit mit Derendinger eine wichtige Partnerschaft mit Blick in die Zukunft.»
Eine Hebebühne zählt zu den zentralen Arbeitsgeräten in einer Garage, durch die neuen Elektrofahrzeugen mit ihren meist im Unterboden und bis nahe zum Rand hin verbauten Batterien, ist aber das Anheben eines Autos längst nicht mehr so einfach wie auch schon. Das familiengeführte deutsche Unternehmen Herrmann zeigt, wie es trotzdem fix und sicher geht. Für die cleveren sogenannten Push Adapter konnte die Hermann AG sogar einen der drei Innovation Awards der Messe entgegennehmen. Konrad Meillinger zuständig für den Vertrieb Deutschland, Österreich und Schweiz, hat ihn stolz auf einer der Unterflur-Hebebühnen platziert. «Wir sind etwa 60 Angestellte im bayrischen Pösing und haben auch kurze Entscheidungswege. Wenn es bei uns Probleme gibt, dann suchen wir nach Lösungen. Das ist der Vorteil, wenn noch alles selbst zusammengeschweisst und gebaut wird», erläutert Meillinger. Eher er weiteren Interessierten die Push Adapter demonstriert. Denn statt mit bis zu 30 Kilo schweren Radgreifen lassen sich hier mit den neuen Adaptern viel besser heben. Die neu entwickelten Adapter mit Feder mit 40 mm Federweg und Aufsatz für diverse E-Modelle hat zudem einen Schwenkbereich von 180 Grad, bietet einen sicheren Formschluss und ist dank seines schlanken Designs enorm flexibel. «Damit ist man zweimal schneller», verrät Meillinger. «Ein sehr innovatives Produkt. Wir sind aber auch Experten, wenn es darum geht, bei bestehenden Lösungen – auch bei Fremdkassetten – eine Erneuerung durchzuführen. Auch bei bis zu 30 Jahren alten Bühnen.» Und Meillinger ergänzt zufrieden: «Wir sind glücklich mit der Zusammenarbeit mit Derendinger und wir sind hierzulande auch sehr erfolgreich.»
Walker ist ein verlässlicher Partner, um den seit Anfang 2023 hierzulande eingeführten Partikelzähltest zu bestehen oder Beschädigungen der im Fahrzeug installierten Partikelfilter zu erkennen. «Rund 20 Prozent der Fahrzeuge mehr als bisher fallen heute durch», erläutert Ruth Kossmann, International Key Account Director bei der Federal-Mogul Aftermarket GmbH und damit auch für die Produkte des Partikelfilterspezialisten Walker zuständig. «Vor allem unter dem Label Garage Gurus – bekannt für die erstklassige technische Online-Schulungen, Lehrvideos, Foren und Experteninterview – haben wir zum Thema Partikelfiltermessung, -reinigung und -ersatz viele Schulungen durchgeführt. Zum einen interne Schulungen für Derendinger selbst und nun zum anderen auch weiterhin für Garagisten und Werkstätten», so Kossmann. «Es geht ja vor allem darum, sie auf die Thematik zu sensibilisieren und ihnen auch klarzumachen, dass eine Reinigung, die vorher vielleicht noch etwas gebracht hat, in vielen Fällen heute nicht mehr ausreicht, um die Partikelmessung zu bestehen», erläutert sie, während Kollege Klaus-Dieter Matz, Key-Account-Manager bei Federal-Mogul Motorparts/Tenneco/DRiV gerade einem interessieren Garagisten Auskunft gibt. Denn ein Partikelfilter sollte heute unbedingt mit einem homologierten Produkt von Walker ersetzt werden, wenn er durch eine halbstündige Fahrt mit mehr als 80 km/h oder durch Zwangsregeneration in der Werkstatt nicht gereinigt werden kann.
